VORSCHAU
Leonardo da Vinci, Visionär und Genie, dessen Arbeiten bis heute Ingenieure, Wissenschaftler und Künstler inspirieren und immer wieder von neuem verblüffen, ist die zentrale Figur der Erfindungsgeister. Der unglaubliche Reichtum seiner Schöpfungen - Skizzen, Illustrationen, technische Zeichnungen - stellt die Fachwelt bis heute vor ein Rätsel: Welche kulturgeschichtlichen Einflüsse hat Leonardo da Vinci zusammengetragen, in seinem Erfindungsgeist neu formuliert und selbstbewusst dramatisiert? Wie wirken diese Impulse der Renaissance, die Welt zu vermessen, zu technisieren und in ein Datenkleid zu setzen, bis heute nach? Dieses Buch bietet fundiert recherchierte Antworten auf diese Fragen. Auf einer Zeitreise in die Antike, in die nomadischen Kulturen des asiatischen Mittelalters und in die frühe Neuzeit stellt Marc J. M. van den Broek Artefakte aus China, Arabien und anderen westlichen Kulturen da Vincis Werk gegenüber und findet dabei erstaunliche Ähnlichkeiten. Anhand vieler Vergleiche von Bildtafeln und Bilderreihen lässt er den Leser Schritt für Schritt an seinen Erkenntnissen teilhaben.
Jedes Bildkapitel ist eine Spurensuche.
Erfindungsgeister ist ein Kaleidoskop: Mit über 300 Abbildungen und lebhaften Erzähltexten ist es gleichsam ein intuitiv erfassbares Künstlerbuch sowie ein facettenreiches Sachbuch, das den Leser durch das Universum Leonardo da Vincis führt.
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"... Es konnte Zufall sein, dass ein chinesischer Künstler 500 Jahre vor ihm eine identische Konstruktion aus derselben Perspektive mit denselben Proportionen und Eigenarten gezeichnet hat. Oder auch nicht. Wenn nicht, wie war die Zeichnung aus China nach Florenz gelangt? Auf welche andere Skizzen aus Fernost konnten die Ingenieure der Renaissance zurückgreifen? Hatten sie darüber hinaus Zugang zu Arbeiten aus anderen Ländern, aus Indien, Arabien, Persien? Wurde nicht nur das Wissen der Antike, sondern der Welt wiedergeboren?"
(Auszug aus dem Buch Leonardo da Vincis Erfindungsgeister, Seite 19)
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"... Das bekannteste Bild dazu ist der 'Vitruvianische Mensch'. 1490 hat da Vinci den idealisierten Nackten in einen Kreis und in ein Quadrat gestellt, um Proportionen sichtbar zu machen. Die Quadratur des Kreises findet sich heute in Millionen von Brieftaschen, auf der italienischen Euromünze und diversen deutschen Krankenkassenkarten. Neu war Leonardo da Vincis Motiv nicht. Jahre zuvor hatten zum Beispiel Mariano Jacobi decti Taccola, auch Mariano Taccola genannt, und Francesco di Giorgio Martini ähnliche Ideen skizziert, beides Zeitgenossen, mit deren Werk Leonardo da Vinci vertraut war." (Seite 188)